Schön und liebenswert. Puppen aus zwei Jahrhunderten – Sammlung Gerda Ott
Eröffnung Donnerstag, 25. November, 18 Uhr bis 7. Januar 2005
Puppen gehören zu den ältesten Spielzeugen der Menschheit. Kult- und Grabfiguren zeigen den Beginn einer bis heute ungebrochenen Geschichte. Parallel zur Entdeckung der Kindheit durch die Pädagogik verlief die serielle Herstellung von Puppen und anderen Spielzeugen, die aus dem Alltag von Kindern und Erwachsenen nicht mehr wegzudenken sind. Die Ausstellung zeigt Produkte namhafter Hersteller wie Kämmer & Reinhardt, Amand Marseille, Simon & Halbig, Kestner, Schildkröt oder Käthe Kruse. Mehr als 150 Puppen, darunter seltene Stücke wie die berühmte Nr. 117 a von Kämmer & Reinhardt bezaubern den Betrachter und geben zugleich einen Eindruck von der Entwicklung der Puppengestaltung seit Beginn des 19. Jahrhunderts.
Am 30. November, 9. und 16. Dezember (jeweils von 15 – 18 Uhr) kommt die Puppendoktorin Gerda Hosemann aus Sindelfingen ins Schloss. Sie behandelt kranke Puppenkinder und schätzt auf Wunsch auch ihren Wert und ihr Alter. Eingedrückte Augen, fehlende Gliedmaßen, ausgefallene Zähne und sonstige Leiden sind kein Problem für die seit 30 Jahren praktizierende Puppenärztin. Für schwierige Fälle steht ihr ein großes Ersatzteillager in ihrem Haus zur Verfügung, das sie in langen Jahren auf Flohmärkten zusammen getragen hat. Gerda Hosemann begutachtet während den Puppensprechstunden die kleinen Patienten und nimmt sie gegebenenfalls mit nach Hause. Dort können mit speziellem Werkzeug auch abgebrochene Finger neu modelliert werden. Die Geheilten bringt sie dann zum nächsten Termin wieder mit. Puppenmütter und -väter, die eine „Therapie“ für ihre Puppenkinder möchten, müssen also eventuell zwei Mal ins Schloss kommen oder die Puppe notfalls in Sindelfingen abholen. Willkommen sind aber auch Eltern, die ihre Puppen nur bewertet haben möchten. Gerda Hosemann ist dafür eine ausgewiesene Spezialistin.