Schlossgeschichte
Die Burg Neuenbürg besetzte einen strategisch günstigen Platz, von dem aus sich das Umland erschließen und verteidigen ließ. Ein günstiger Standort als Ausgangsort für die Besiedlung des Enz-Nagold-Gebietes, zudem mögen die Eisenerzgruben einen weiteren Ausschlag gegeben haben. Das hatten die Grafen von Württemberg gut erkannt, als sie um 1320 die Neuenbürg erwarben und hier einen Amtssitz für die Stadt und fünf Dörfer einrichteten. Ob sie auch die „Hintere Burg“, die heutige Ruine erbauen ließen, ist nicht bekannt. Jedenfalls entstand das später als Fruchtkasten (Kornspeicher) (1572-1767) genutzte Kastell als Vorwerk auf dem östlichen Bergrücken etwa im 14. Jahrhundert und wurde ordentlich mit Wehrgang, Schalentürmen und Halsgraben umgeben.

Das Bauwerk des „Vorderen Schlosses“ wurde unter Herzog Christoph (reg. 1555-1568) begonnen. Dabei wurde der Grundriss weitgehend beibehalten. Noch sichtbare Teile der alten Burg sind der Bergfried und das spätgotische „Birnstabportal“ im Erdgeschoss Nordflügel. Lange Zeit muss das Schloss mehr einer Großbaustelle als einem repräsentativen Fürstensitz geglichen haben. Doch um 1610 begann kein Geringerer als der fürstliche Baumeister Heinrich Schickhardt mit dem Innenausbau und der Planung eines Lustgartens. Dafür musste die zwischen vorderer und hinterer Burg liegende „felsige Bergkuppe“ eingeebnet werden. Keine leichte Aufgabe und erst um 1620 waren die Arbeiten beendet. Doch trotz der teuren Verschönerungen, einer großzügiger Apanage und reichlich Hofpersonal ließen sich die mit Schloss Neuenbürg beehrten Fürsten Herzog Magnus (1594-1622) und Herzog Ulrich (1617-1671) nicht in die Schwarzwaldprovinz locken. Ihr Naturell zog sie in den Krieg.

Auch der Maler und Bildhauer Hans Ludwig Pfeiffer (1903-1999) war wegen eines Ateliers im Schloss 1953 nach Neuenbürg gekommen und konnte es endlich 1967 beziehen. Davor hatte er zusammen mit dem Künstler Paul Kälberer die Bernsteinschule gegründet. Bis 1990 blieb Pfeiffer auf Schloss Neuenbürg und schuf in dieser Zeit etliche seiner dadaistisch-sozialkritischen Werke im „Pferdestall“, darunter auch das Evolutionsdrama „Theatrum Mundi“.
Vom Schloss aus erreicht man über den umfriedeten Schlossgarten die sog. Hintere Burg. Von dem im Osten der Schlossanlage gelegenen Kastell haben sich eine Ringmauer, ein Wehrgang mit Wehrtürmen und ein tiefer Halsgraben erhalten. Von 1572 bis 1767 wurde der Bau als Fruchtkasten (Kornspeicher) genutzt und mit zahlreichen Fenster -und Türöffnungen versehen.
Anfang der 1980er Jahre begann man nach einer neuen Nutzung für Schloss Neuenbürg zu suchen. Neben der inhaltlichen Klärung war die Frage der Trägerschaft zentral. Schloss Neuenbürg befindet sich in Landesbesitz, wird von der Stadt Neuenbürg betrieben und ist seit 2001 ein Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums Karlsruhe. Die vom Land betreute Gastronomie hat einen verlässlichen und kompetenten Partner gefunden.

Schloss

St. Georgs-Kirche
